Es war ein kalter Montagabend in Stuttgart. Umso wärmer (und feucht) war es hingegen im LKA Longhorn in Stuttgart-Wangen, an dem das Darkness over X-mas die Besucher in den Konzertschuppen lockte. Und das reichlich, denn die Veranstaltung musste aufgrund des enormen Ansturms auf die Tickets bereits von der Röhre ins LKA verlegt werden.
Eröffnen durften die Lokalmatadoren This Bleeding Soul, darauf folgten This Statue Falls. Dann verpassten WBTBWB dem Publikum eine ordentliche Trommelfellmassage mit ihrem Death-Grind-Screamo-Electronic-Core oder wie auch immer man es nennen will. Eigenständig und ungewöhnlich - was der Band einen rasanten Aufstieg beschert hat.
Der Co-Headliner Callejon brachte die Zuschauermenge dann gewaltig zum dampfen - zum Leidwesen der noch kühlen Objektive, die hoffnungslos beschlugen. Mit solcherlei Probleme mussten sich die Fans freilich nicht herumschlagen, die von der eingängingen Spielart Callejons, irgendwo zwischen Hardcore, Metal und Screamo, sichtlich mitgerissen wurden. Dass Songtexte von den Fans geradezu wie Hymnen mitgesungen werden, das erlebt man auf Konzerten dieser Art eher seltener.
Nach ordentlicher Spielzeit und Umbaupause war es dann Zeit für NEAERA. Brachial preschten sie mit Songs von den Alben "Let The Tempest come" und, "Armamentarium" los, während die Bühne noch in Finsternis getaucht war. Frontman Benny Hilleke stürzte sich bereits zum zweiten Song zum Bad in die Menge, um nach kurzer Crowdsurf-Oddysee wieder auf die Bühne zu kommen um dem Melodic-Death-lastigen Metalcore seine unverkennbare Kombination aus Screams und tiefen Growls zu verleihen. Im Publikum rückten die etwas älteren Besucher vor und moshten zum Querschnitt aus der Discographie Neaeras. Unvermeidbar, dass der Graben vor der Bühne nun gebraucht wurde, um die zahlreichen Crowdsurfer unbeschadet aufzufangen.