Sodom - Rockfabrik, Ludwigsburg
20. Feb 2011
mit: - Die Hard -
DIE HARD waren in der Gunst, vor dem Headliner Sodom aufzuspielen, nachdem die Lokalmatadoren TORMENT TOOL das Konzert eröffnen und zu den ersten Bieren der Besucher ihren klassischen Heavy/Thrash Metal servieren durften. Die Hard legten mit rohem, recht ursprünglich klingendem Metal los, der mal Thrashiger, mal schwarzmetallischer klang, jedenfalls deutlich an eine Gewisse Band erinnerte. Sowohl das Corpsepaint, als auch die musikalischen Anleihen, ja vielleicht auch der Bandname mochten von den altehrwürdigen Venom inspiriert sein. Trotz eines derben und eher grobschlächtigen Sounds hob sich schnell die Stimmung, das Bier im Publikum floss schneller, und nach einigen eigenen Songs gaben die Schweden einen Coversong zum Besten. Von wem Wohl das Original stammte? Überraschung: Venom. Und dabei wurde er doch recht gefällig interpretiert, sodass sich etliche Dutzend Zuschauer zum Mitgrölen von "Countess Bathory" verleiten ließen.
Der Anfang war gemacht, die Location prall gefüllt.
Nach der Umbaupause war es soweit: SODOM. Man kann sie getrost als Legende des (deutschen) Thrash Metal ansehen. Neben Kreator zählen sie zu den wichtigsten und einflussreichsten Bands, die nicht nur hierzulande das Genre Thrash Metal und darüber hinaus geprägt haben. Bestehend seit dem Jahre 1982, beschränkte sich die Band Anfang des neuen Jahrtausends auf einige größere Live-Touren, bis sie 2007 ein neues Album herausbrachten.
Mit ihrem nunmehr dreizehnten Studioalbum "In War and Pieces" (2010) und neuem Drummer stehen sie sie 2011 wieder am Start und werden auf einigen großen Festivals, wie etwa dem Wacken Open Air, vertreten sein.
Doch zurück in die Rockfabrik. Jubelstürme heißen die Veteranen respektive Onkel Tom "Angelripper" willkommen - letzterer scheint sehr gerührt zu sein angesichts des Gelsenkirchen-Schals in den vorderen Reihen. Was soll man nun weiter sagen - sie haben´s nicht verlernt. Der neue Kracher In War And Pieces als Opener geht nach vorne wie eine Panzerhaubitze. Es folgt eine Odyssee durch all die Alben, ein Klassiker nach dem anderen. Ob Napalm In The Morning, Ausgebombt, Agent Orange, M16. Die Stimmung: Unbeschreiblich. Doch damit nicht genug, denn Tom wäre nicht Tom ohne seine Schnapsideen.
Mitten im Konzert lässt er verlauten: "Ich geh mal kurz pinkeln." Etwas ungläubige Blicke im Publikum. Tom geht nach hinten von der Bühne. Schlagzeuger "Makka" und Gitarrist Bernemann fangen an zu jammen. Stimmen alsdann auf "Ein bisschen Spaß muss sein" ein. Es folgt der ultimative Brüller: ROBERTO BLANCO stürmt höchstpersönlich auf die Bühne und trällert sein Lied. Die verstörten Blicke der Zuschauer wandeln sich allmählich in entrücktes Grinsen und herzhaftes Gelächter. Roberto hat sichtlich Spaß und legt sich ins Zeug, um mit der Metalkapelle, Tom mittlerweile wieder mit auf der Bühne, mithalten zu können. Nach dem ersten Part gibt es sogar noch eine Zugabe von Herrn Blanco. Doch auch wo Roberto wieder weg ist, mag das Grinsen auf den Gesichtern noch nicht so recht weichen, und Tom bemerkt, wie schwer es fällt, nun wieder böse Musik zu machen.
Hintergrund der Aktion war ein Videospot für die Alzheimergesellschaft, der mittlerweile schon im Internet zu sehen ist.
Nach vielen weiteren Songs, knapp 2-stündiger Spielzeit und einer dicken Zugabe ließ Toms Stimme allmählich nach und die Fans waren ebenso verausgabt, die Herren auf der Bühne verabschiedeten sich und die durchgeschwitzte Horde trat den Heimweg an.
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